Pityriasis amiantacea

Zuletzt aktualisiert: 2022-11-16

Autor(en): Rahel Bianchi

ICD11: EG30.2

Alibert, 1832

  • Asbestgrind
  • Fausse teigne amiantacé
  • Impetigo scabida
  • Keratosis follicularis amiantacea
  • Keratosis follicularis contagiosa
  • Porrigo amiantacea
  • Taenia amiantacea
  • Teigne amiantacé
  • Tinea amiantacea

Polyäthologische, in umschriebenen Arealen auftretende Erkrankung der Kopfhaut mit asbestartigen, grauweissen, glimmerartig schimmernden Schuppenauflagerungen, welche die Kopfhaare umgeben und häufig zu einem vorübergehenden Verlust derselbigen führen.  

  • Ein Auftreten ist in jedem Lebensalter möglich, betroffen sind aber insbesondere Jugendliche und junge Frauen
  • Psoriasis ist die häufigste Grunderkrankung, welche mit Pityriasis amiantacea einhergeht, gefolgt von der seborrhoischen und der atopischen Dermatitis. Die Pityriasis kann der Psoriasis vorausgehen.

Es handelt sich um ein polyäthiologisches Leiden mit nicht volllständig geklärter Äthiopathogenese, wobei aktuell von einer Maximalvariante der Pityriasis siplex ausgegangen wird. Häufig besteht bereits eine Grunderkrankung der Haut und die Pityriasis tritt als sekundäres Krankheitsbild auf. Ein vermehrtes Auftreten wurde bei Psoriasis vulgaris oder capitis, Seborrhoe,  atopischem Ekzem, Pediculosis oder Impetigo nachgewiesen. Ein Auftreten bei Lichen planus und Morbis Darier ist zudem in Fallstudien beschrieben.

  • Asbestartige, grauweisse, glimmerartig schimmernde Schuppung, welche die Haare z.T. umgibt und an der Kopfhaut haftet.
  • Nur ein umschriebener Teil der Kopfhaut ist betroffen.
  • Nicht vernarbende Alopezie
  • Ggf. sekundäre Infektzeichen mit permanentem Haarausfall, wobei sich die Haare schmerzlose von der Kopfhaut lösen lassen.  

Klinische Diagnose 

Umschriebene Areale des Kapillitiums

Dauerhafter, vernarbender Haarverlust 

Die Prognose ist generell gut. Bei lange unbehandelter Erkrankung kann es zu einem dauerhaften Haarverlust kommen, welcher meist Sekundärinfektionen mit Streptokokken oder Staphylokokken geschuldet ist. 

  • Altmeyer Enzyklopädie, Kapitel Pityriasis amiantacea
  • Fitzpatrick’s Dermatology in General Medicine, Eighth Edition, Chapter 22 Seborrheic Dermatitis, S.263
  • Bolognia Dermatology, Third Edition, Section 3 Chapter 8 Psoriasis, S.143