Phototherapie UVB narrowband

UV Therapie, UVBnb, Ultraviolettlicht

  • UV-B 280-320nm
  • UV-B narrowband 311-312nm
  • UV-A 320-400nm
  • UV-A1 320-340nm
  • UV-A2 340-400nm

  • Spätpigmentierung nach 24 – 72 h (Melaninsynthese)
  • Erythem nach 12-24h --> Dermatitis solaris
  • Vitamin D-Synthese in der Haut
  • Induktion von entzündlichen Zytokinen wie IL-1, IL-6, IL-8, TNF-alpha sowie deren Antagonisten wie IL-4, IL-10.
  • Proapoptotische Wirkung (Apoptose in epidermalen Lymphozyten, Keratinozyten)
  • Immunregulierende Wirkung
  • Hochregulation antimikrobieller Peptide

Zusammengefasst: Hemmung des adaptiven Immunsystems und Aktivierung des angeborenen Immunsystems

          UVB  UVA1 < 20J/cm2 UVA1 >20J/cm2 PUVA

Sonnenbrand/

Phototoxizität

++ - - ++
Phototoxische Reaktion +/- + ++ ++
Konjunctivitis oder Keratitis ++ -- -- ++
Photoprovokation von Photodermatosen + + ++ +/-
UV Lentigines + +/- + ++
Lichtalterung der Haut ++ +/- ++ ++
Aktinische Keratosen oder spinozelluläres Karzinom + ? +/- ++
Melanome ? ? ? ?

 

Indikationen          UVBnb      UVA1      
Atopische Dermatitis ++ ++
Psoriasis ++ (+)
Vitiligo ++  
Polymorphe Lichtdermatose ++ -
Pruritus + -
Prurigo + -
Parapsoriasis en plaques + -
Mycosis fungoides + +
Pityriasis lichenoides + -
Kutane GvHD + +
Seborrhoische Dermatitis + -
Pigmentpurpura + -
Chronisch spontane Urtikaria + -
Solare Urtikaria + -
Morphea - +
Urtikaria pigmentosa - +
Lichen sclerosus et atrophicus       - +
Dyshidrosiformes Handekzem - +
Kutane Sarkoidose - +

 

Sowohl phototoxische wie auch photoallergische Reaktionen sind v.a. durch UV-A ausgelöst. Phototoxische Reaktionen sind insgesamt häufiger.
Prinzipiell ist die Einnahme von photosensibilisierenden Medikamenten keine Kontraindikation, man sollte aber allenfalls mit einer niedrigeren Bestrahlungsdosis beginnen und vorsichtiger steigern.

CAVE: Wenn ein Einsatz von photosensibilisierenden Substanzen unter laufender Therapie erfolgt, so soll die Phototherapie pausiert (bei potenten Photosensibilisatoren wie Tetrazykline) oder die UV-Dosis reduziert werden.

  • Augenschutz (vollständige Absorption von UVA und UVB)

  • Chronisch lichtexponierte Areale (Kopf/Gesicht, Hals, Nacken) durch Abdeckung

    schützen, sofern nicht befallen

  • Genitalbereich durch Unterwäsche abgedeckt

  • Narben <1 J./Tattoo abdecken

  • Keine Hautpflegemittel 4 h vor Therapie (Lotionen, Crème u. a.)

  • Kein Parfum, Rasierwasser etc. am Behandlungstag (photosensibilisierendes Potenzial)

  • Kontakt zu Wiesengräsern, Pflanzen vor Therapie meiden (Keine vorgängige Gartenarbeit, nicht auf Wiese liegen)

  • Dosierung nach Hauttyp oder 70% der MED
  • Keine Rötung: Steigerung um 0.1J/cm2
  • Geringe Rötung: Steigerung um 0.05J/cm2
  • Starke Rötung: Keine Steigerung oder Pause
  • Schmerzhafte Rötung: Pause bis Abklingen der Symptome einsetzt. Danach Halbierung der Dosis und langsame Steigerung um 0.05J/cm2

Gendefekte bezüglich DNA Reparatur: Xeroderma pigmentosum, Cockayne Syndrom, Bloom Syndrom, Basalzellnaevus Syndrom. Photosensitive Dermatosen wie Dermatomyositis, Lupus erythematodes. Porphyria cutanea tarda. Relative Kontraindikationen sind maligne Hauttumoren in der Vorgeschichte, aktivische Hautschäden, usw.

  • Therapieverlaufskontrolle nach 6 - 8 Wochen
  • Bei Rezidiv während Behandlungszyklus allenfalls Frequenz oder UV-Dosis steigern
  • Keine Erhaltungstherapie (Ausschleichen gegenüber Sofortstopp jedoch empfohlen)
  • Gesamt-Lebenszeitdosis von ca. 1000 J/cm2 nicht überschreiten