Alopecia androgenetica
Zuletzt aktualisiert: 2022-11-16
Autor(en): Navarini A.
ICD11: -
Zuletzt aktualisiert: 2022-11-16
Autor(en): Navarini A.
ICD11: -
Hippocrates (Calvities / alopecia hippocratica)
Polygenetisch determinierter Haarausfall, der durch den Androgen mediierten Übergang vom Terminalhaar- in miniaturisierte Vellushaarfollikel gekennzeichnet ist und prädominant Männer betrifft. Es handelt sich von der Pathophysiologie her um ein Telogeneffluvium. Sind Frauen betroffen, ist dies immer als pathologisch zu werten.
Die Einteilung richtet sich nach Geschlecht.
Bei den Männern wird heute jene nach Hamilton-Norwood benutzt.
Bei den Frauen gliedert sich die Einteilung in 4 Stadien nach Ludwig:
Mann:
Genetische Komponente:
Unter Androgeneinfluss findet ein Übergang von einem Terminal- in einen Velushaarfollikel statt. Während der genetisch determinierten Lebensspanne ist der jeweilige Haarfollikel aber gegen diesen Einfluss resistent. Die Haarfollikel des Hinterkopfs bleiben ein Leben lang vor dem schädlichen Einfluss der Androgene verschont. Die genetische Prädisposition führt dazu, dass die betroffenen Haarfollikel DHT (Dihydrogentestosteron) Rezeptoren exprimieren. Wird DHT gebunden, wird der Rezeptor-Ligand-Komplex nach einer Strukturänderung in den Zellkern transportiert, wo er als Transkriptionsfaktor fungiert. Die Anagen-Phase verkürzt sich und der betroffene Follikel verkleinert sich zusehends. Zurückbleibend ist sehr feines, kaum sichtbares Velushaar. Es konnte gezeigt werden, dass Androgen-metabolisierende Enzyme (5α-Reduktasen) frontal eine 1.5-fache Aktivität aufweisen verglichen mit Androgen-resistenten Zonen. Die Enzyme 5α-Reduktase Typ I und II metabolisieren aus Testosteron Dihydrotestosteron.
Frau:
Umstritten sind: Seborrhoe, Cholesterinakkumulation in der Kopfhaut und Durchblutungsstörung
Bei der Klinik muss wiederum zwischen männlichen und weiblichen Betroffenen unterschieden werden, auch wenn sich die jeweiligen Manifestationen bei beiden Geschlechtern zeigen können. Es ist auch zu erwähnen, dass der Haarverlust individuell unterschiedlich ist.
Mann:
Frau:
Zusätzlich bei Patientinnen durchgeführt werden sollten:
Variabel von Patient zu Patient.
Mann:
Frau:
Weiterer Haarausfall kann durch einen zeitnahen Therapiebeginn verhindert werden.
Ist im Trichogramm am Rande eine hohe Telogenrate von 30-40% (telogenes Effluvium) ersichtlich, ist eine rasche Progredienz des Haarverlustes zu erwarten.
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Ein möglichst früher Behandlungsbeginn ist essenziell. Der Patient soll darüber aufgeklärt werden, dass jedes Medikament nur so lange wirksam ist, wie es regelmässig angewendet wird.
Therapie bei Männern:
Minoxidil:
Finasterid (z.B. Propecia):
17α-Estradiollösungen sind nicht geeignet für männliche Patienten, da Nebenwirkungen wie Gynäkomastie oder Potenzstörungen auftreten können.
Haartransplantation:
Kosmetische Möglichkeiten: Perücke, Zweithaarteil, Abdeckspray oder Strähnchen.
Therapie bei Frauen:
Therapie allgemein: Förderung der Durchblutung via Kopfhautmassage oder externer Therapie
Medikamente für Patientinnen: