Exanthema subitum

Zuletzt aktualisiert: 2022-11-16

Autor(en): Anzengruber F., Navarini A.

ICD11: 1F01

Meigs und Pepper 1870, Zahorsky 1910.

Roseola infantum, 3-Tage-Fieber-Exanthem, 6. Infektionskrankheit, Dreitagefieber, Pseudorubella, Rose rash of infants, Humanes Herpesvirus 6.

Infektiöse Kindererkrankung ausgelöst durch HHV-6B, selten durch HHV-7.

  • Zu 95% der Fälle zwischen dem 1.-2. Lebensjahr auftretend. Im Erwachsenenalter äußerst selten
  • Erregerreservoir: Mensch

  • Transmission: Tröpfcheninfektion
  • Inkubationszeit: 3-14 Tage
  • Doppelsträngiges DNA-Virus. Es werden 2 Serotypen (6A und 6B) unterschieden, wobei das Exanthema subitum durch Serotyp 6B, selten durch HHV-7 ausgelöst wird

  • Prodramalstadium: Abgeschlagenheit dennoch meist geringe Beeinträchtigung des AZ, Halsschmerzen, foudroyant auftretendes Fieber (39–40,5°C)

 

  • Exanthemstadium: 3-4 Tage später kommt es zu einem Temperaturabfall und gleichzeitig zu einem ca. 1-3 Tage anhaltenden makulopapulösen, rubeoliformen, morbilloiden Exanthem, beginnend an Brust und proximalen Armen, welches sich auf das gesamte Integument ausbreitet. Das Gesicht und Schleimhäute bleiben ausgespart

 

  • Weiter kann es begleitend zu Husten, zervikaler Lymphadenopathie, Fieberkrämpfen, Papeln am Palatum molle und der Uvula, Lidödemen, einer gespannten Fontanelle und Gastroenteritiden kommen.

  • Morphologisch nicht von anderen Virusexanthemen zu unterscheiden
  • Hinweisend ist das frühe Manifestationsalter, Beginn des Exanthems bei gleichzeitig rückläufiger Temperatur und der ausgesprochen kurzen Dauer des Exanthems
  • BB (Leukozytose am 1. Tage, dann Leukopenie und rel. Lymphozytose, Monozytose)
  • Serologische Testungen (IgM, IgG)
  • Erregernachweis mittels PCR

Diskrete, lymphozytäre, oberflächliche Dermatitis, Erythrozytenextravasate und fokale Exozytose.

  • Fulminante Begleithepatitis, Meningoenzephalitis (häufiger bei der seltenen Primärinfektion im Erwachsenenalter als bei Kindern)
  • Krampfanfälle

  • Das Virus persistiert latent im Körper und kann bei Immunsuppression reaktiviert werden
  • Bei Organ- oder KM-Transplantierten kommt es in 50% der Fälle zu einer Reaktivierung

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