Erythroplasie Queyrat
Zuletzt aktualisiert: 2025-06-09
Autor(en): Navarini A.A.
ICD11: 2E67.41
Zuletzt aktualisiert: 2025-06-09
Autor(en): Navarini A.A.
ICD11: 2E67.41
Erythroplasia de Queyrat, Morbus Queyrat, peniles Carcinoma in situ, PeIN (penile intraepitheliale Neoplasie).
Die Erythroplasie Queyrat ist ein Plattenepithelkarzinom in situ der genitalen Schleimhaut, meist Glans penis oder Präputium, selten vulvär oder extragenital. Charakteristisch sind scharf begrenzte, samtig-rote Plaques mit vollständiger intraepithelialer Dysplasie ohne Invasion.
Seltene Erkrankung, bevorzugt Männer (5.–8. Lebensjahrzehnt), gehäuft bei fehlender Zirkumzision. Selten bei Frauen (vulväres Analogon). Extragenitale Formen extrem selten.
Unterform des anogenitalen Plattenepithelkarzinoms in situ (PeIN/VIN).
Multifaktoriell, häufig HPV-assoziiert (v. a. Typ 16). Prädisponierend: fehlende Zirkumzision, chronische Irritation, Phimose, Lichen sclerosus, Immunsuppression, Nikotin.
Chronisch bestehende, asymptomatische, scharf begrenzte, intensiv rote Plaques mit samtig-glänzender Oberfläche. Bei Fortschritt Erosionen, Blutungen möglich.
Klinische Verdachtsdiagnose bei typischer Läsion und ausbleibendem Ansprechen auf antimykotische/kortikoide Behandlung. Biopsie essenziell (Carcinoma in situ). Dermatoskopie hilfreich (glomeruläre Gefäße).
Vorwiegend Glans penis, inneres Präputium, selten Sulcus coronarius, Meatus urethrae externus, vulvär (kleine Labien, Klitorisperipherie). Extrem selten extragenital (oral, anal).
Persistierende rote Plaque, therapieresistent, häufig ältere nicht-zirkumzisierte Männer. Wenig Symptome, gelegentlich HPV-Risikofaktoren oder chronische Dermatosen anamnestisch.
Carcinoma in situ mit atypischen Keratinozyten, vollständige Epitheldysplasie, intakte Basalmembran. HPV-assoziiert: ggf. Koilozyten, p16-Positivität.
Progression zum invasiven Karzinom (10–30 % unbehandelt), lokale Invasion, Metastasierung möglich. Rezidive häufig bei unzureichender Therapie.
Bei frühzeitiger, vollständiger Therapie exzellent, Heilungsrate nahezu 100 %. Rezidive möglich, regelmäßige Nachsorge empfohlen.
HPV-Impfung, frühe Zirkumzision, gute Genitalhygiene, Reduktion chronischer Irritationen, Risikofaktoren minimieren (Nikotin, HPV-Exposition).
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Ziel: komplette Entfernung dysplastischen Gewebes.
Nachsorge obligatorisch.