Balanitis plasmacellularis Zoon
Zuletzt aktualisiert: 2025-06-09
Autor(en): Navarini A.A.
ICD11: -
Zuletzt aktualisiert: 2025-06-09
Autor(en): Navarini A.A.
ICD11: -
Balanitis plasmacellularis circumscripta, Zoon-Balanitis, Plasmazell-Balanitis (Männer); Plasmazellvulvitis, Plasma cell vulvitis (Frauen).
Chronisch-benigne, nichtinfektiöse Genitalschleimhautentzündung mit dichtem Plasmazellinfiltrat. Typisch bei unbeschnittenen Männern (Glans, Präputium), seltener bei Frauen vestibulär.
Tritt meist bei Männern >40 Jahre auf, oft unbeschnitten. Frauen seltener betroffen, mittleres Alter 50–60 Jahre.
Unterteilung in männliche (Zoon-Balanitis) und weibliche (Plasmazellvulvitis) Variante. Keine weiteren Subtypen.
Unklar. Chronische Reizung durch Feuchtigkeit, Smegma, Urin, mangelnde Hygiene begünstigt. Möglich auch Zusammenhang mit Lichen sclerosus, Lichen planus oder HPV. Bei Frauen auch hormonelle und autoimmune Faktoren diskutiert.
Männer: Rötliche, scharf begrenzte, glatte Plaques mit punktförmigen Einblutungen ("Cayenne pepper spots"), meist symptomarm. Frauen: Vestibuläre Rötungen, Brennen, Pruritus, Dyspareunie. Chronischer Verlauf.
Klinisch bei typischem Erscheinungsbild, bestätigt durch Biopsie: dichtes Plasmazellinfiltrat, extravasale Erythrozyten, Hämosiderin, epidermale Atrophie. Dermatoskopie und konfokale Mikroskopie hilfreich. Biopsie essenziell zum Ausschluss von Neoplasie.
Männer: Glans penis, innere Vorhaut. Frauen: Vestibulum, Introitus, Labia minora, periurethral. Extragenitale Schleimhaut nicht typisch.
Lang bestehende Rötung ohne Ansprechen auf Antimykotika/Kortikoide. Männer meist asymptomatisch. Frauen berichten häufiger über Beschwerden wie Brennen, Juckreiz und Dyspareunie.
Dichtes, bandförmiges Plasmazellinfiltrat, epidermale Atrophie, Spongiose, Hämosiderin, keine Dysplasie. Wichtig: Ausschluss eines Carcinoma in situ.
Rezidive häufig. Seltene Koexistenz mit dysplastischen Läsionen oder Plattenepithelkarzinomen beschrieben. Daher Verlaufskontrollen nötig.
Gutartig, chronischer Verlauf möglich. Bei adäquater Therapie vollständige Remission erreichbar, insbesondere nach Zirkumzision.
Gute Genitalhygiene, tägliche Reinigung, Vermeidung von Irritationen. Zirkumzision bei rezidivierender Entzündung empfehlenswert.
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Männer: Zirkumzision mit hoher Heilungsrate. Topisch: Clobetasol propionat oder schwächere Corticosteroide, Mupirocin, Tacrolimus, Pimecrolimus. Frauen: Corticosteroide, Calcineurininhibitoren, Östrogencremes. Laserbehandlung oder PDT bei therapierefraktären Fällen. Imiquimod, Tirbanibulin und Cyclosporin als experimentelle Optionen. Nachsorge empfohlen.