Allergisches Kontaktekzem/-dermatitis

Zuletzt aktualisiert: 2023-11-06

Autor(en): Anzengruber F.

ICD11: EK00.Z

Kontaktekzem, kontaktallergische Dermatitis, kontaktallergisches Ekzem, Kontaktallergie, Kontaktdermatitis, allergic contact dermatitis.

Durch sensibilisierte T-Lymphozyten mediierte Typ IV-Allergie bei Kontaktexposition mit auslösenden Allergenen. In manchen Fällen kann ein airborner Kontakt ursächlich sein.

  • Prävalenz in der Bevölkerung zwischen 5-30%  (je nach Quelle)
  • Frauen > Männer

  • Akutes allergisches Kontaktekzem
  • Chronisches allergisches Kontaktekzem.

Innerhalb von 1-2 Tagen bildet sich an der Lokalisation des Kontaktallergens eine gerötete Plaque, welche sich zuerst auf den eigentlichen Ort des Kontaktes begrenzt. Danach bilden sich Satellitenherde, und der Rand ist unscharf. Die Plaque ist infiltriert, es bilden sich Vesikel. Dieser Effekt kann je nach Intensität auch dramatisch verlaufen mit grossflächigen Blasen, bei Eröffnung Erosionen, Krusten und Superinfekt. 

Da es sich um eine T Zell Reaktion handelt, welche auch ohne Antigen-Nachschub eine gewisse Zeit persistieren kann, ist die Entfernung des Kontaktallergens nicht sofort diagnostisch. Im Gegenteil kann die Reaktion weitergehen (siehe auch Arzneimittelexantheme), bevor es sich verbessert (Crescendo). 

Da wir eine Ausbreitung beobachten bei persistierendem Kontakt, ähnelt das Krankheitsbild mit der Zeit einer generalisierten Erkrankung, der Fokus bleibt aber doch auf der Kontaktstelle. 

  • Anamnese
  • Klinik
  • Biopsie
  • Epikutan-Testung

Hängt von den jeweiligen Allergenen ab sowie den Streu-Mustern. 

Superinfektion (Impetiginisierung). 

In manchen Fällen kann die Durchführung eines ROAT (repeated open application test) zielführend sein.

Analyse der Inhaltsstoffe und Vermeidung von heiklen Präparaten (Wollwachs) ist sinnvoll. 

Bei Persistenz der Allergenexposition und/oder zusätzlichen ekzem-unterhaltenden Faktoren wie irritativen Einflüssen kann das Ekzem sich chronifizieren. 

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